Was ist den eigentlich Zeit? Wie gehen wir mit ihr um? Was bedeutet Zeit für uns? Ein Wort und soviele Fragen. Gibt es die Zeit überhaupt? Ja, geben tut es sie, das spüren wir jeden Tag. Und wir haben unsere innere Uhr schon beinahe vergessen, jeder verlässt sich auf die Weltuhr. Manche sind sogar so abhängig von ihr, dass sie sich hetzen lassen, und ohne gar nicht sein können. Dabei haben wir Menschen ein wundervolles Bauchgefühl, was Zeit und Raum anbelangt. Aber vor lauter Verantwortung abzugeben, haben wir verlernt, uns nach uns selber zu richten.

 

"Nein", werdet ihr jetzt sagen, "Wir geben unsere Verantwortung nicht ab,aber wir müssen doch pünktlich sein". Natürlich wenn man im Berufsleben steht, oder Termine hat, keine Frage. Aber wie viele von uns schaffen es, zum Beispiel im Urlaub, ohne Uhr auszukommen. Einfach den Tag genießen, und nicht nach der Uhr zu leben. Das beginnt schon beim Essen. "Ah, jetzt ist Mittag, Zeit zum Essen".Fragt einer nach ob er Hunger hat?

 

Manche unter uns sind richtige Sklaven der Zeit. Fühlen sich orientierungslos, wenn sie nicht wissen wie spät es ist. Tja, wie spät ist es denn, wenn ich mal fragen darf. Auf diese Frage gebe ich gerne die Antwort: "Später als du denkst!" Und damit meine ich, dass es höchste Zeit ist, die Zeit mal außer acht zu lassen. In Ruhe mal überlegen und spüren , was möchte ich in diesem Leben gerne machen. Wozu bin ich berufen, auf dieser Welt zu sein? Was drängt sich denn da an die Oberfläche, wenn ihr mal ein paar Minuten nicht eingeteilt seid, nicht abgelenkt seid? Was möchte da gesehen und gehört werden? Wo geht das Herz auf? Und genau diese Bilder und Visionen, die sich da auftun, die brauchen Aufmerksamkeit. Das möchte jetzt anerkannt und bemerkt werden. Nicht immer tun, sondern auch mal "SEIN".  Es ist ein unglaublicher Zustand, wenn wir ganz ruhig werden, und beobachten, wie das Leben ruhiger wird, wie sich der Puls der Zeit beruhigt, um mal für einen kurzen Augenblick im Hier und Jetzt zu sein. Und damit meine ich wirklich präsent sein. Das heißt, wenn ich mir die Zähne putze, dann bin ich voll und ganz bei meinen Zähnen. Und nicht vielleicht schon im Büro. Dann bekommen meine Zähne die Aufmerksamkeit, die sie verdienen.

 

Wir haben das alle verlernt, denn "Multi Tasking" ist angesagt. Auf einmal soviel wie möglich zu erledigen. Besonders Frauen lassen sich da gerne unter Druck setzen. Ist es ja total in, wenn man so taff ist, und Kinder bei Laune halten, einkaufen gehen und vielleicht noch ein Telefongespräch führen. Das Ganze natürlich wenn schon, dann gleichzeitig. Na bitte wie soll man da im Moment sein? Wir Menschen des 21. Jhd müssen wieder lernen, eines nach dem anderen zu machen. Wenn ich putze, dann bin ich auch mit meiner Aufmerksamkeit beim Putzen. Und noch dazu in dem Tempo, indem es für mich selber angenehm ist.

 

Na wie gehts euch jetzt? Erkennt ihr euch in dem einen oder anderen wieder? Beobachtet mal, wie ihr damit umgeht. Seid präsent. Manchmal braucht es nur einen Anstoß, eine Erinnerung, um sich wieder ins Bewußtsein zu bringen. Und dann kann man Zeit auch wieder richtig definieren, indem wir uns Zeit nehmen fürs Leben.

 

Und hier noch ein wuderbares Gedicht von Elli Michler. Besser kann ich es nicht formulieren, was ich euch allen von Herzen wünsche.

 

 

Ich wünsche dir Zeit