Das Beste was wir unseren Kindern geben können

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Es ist nicht wichtig, ob unsere Kinder alles wissen, und in der Schule stets die Besten sind. Auch ist es nicht wichtig, dass sie immer brav und angepasst sind. Unsere Kinder des 21. Jahrhunderts brauchen etwas ganz anderes.

Unsere Kinder brauchen von Anbeginn Ihres Lebens entspannte Eltern, die für sie da sind, die sie als vollwertige und eigenständige Wesen wahrnehmen.

Kleine Menschen, die bereits mit all ihren Anlagen und Charakterzügen fertig auf die Welt kommen. In eine Welt, die trotz Wissen, Macht und Intelligenz eine Kälte in sich trägt, mit der jeder von uns umgehen muss. Aber unsere Kinder sind nicht so wie wir. Ihnen ist es nicht mehr wichtig, Macht und Geld zu besitzen. Sie wollen als Menschen wahrgenommen werden, die in erster Linie fühlen, spüren und lieben wollen. Die viel mehr sehen und mit einem offenen Herzen durchs Leben gehen, welches wir uns als Erwachsene erst wieder antrainieren müssen.

Sie können von Anfang an unterscheiden, wer ihnen offen und ehrlich entgegen kommt, und wer ihnen was vormacht. Sie zeigen unbekümmert, zu wem sie Zutrauen haben und zu wem nicht. Und sie sind grundehrlich.

Sie sagen frei von der Leber weg: „Dich mag ich oder Dich mag ich nicht“. Und für manche Zeitgenossen ist das schon ein Vergehen. Sie empfinden unangepasste Kinder als schlecht erzogen, oder „Fratzen‘“, denen man erst Manieren beibringen muss. Die man erziehen muss und ihnen sagen, wo es langgeht.

 

Doch Gott sei Dank sind diese Zeiten vorbei. Wo noch Zucht und Ordnung herrschte und jedem Kind, vor allem Jungen, abgewöhnt wurde, Gefühle zu zeigen. Wo man Maßstäbe setzte, wann und wofür sie geliebt wurden, wenn sie geliebt wurden. Ich will aber hier gar nicht anklagen oder gar verurteilen. Die damalige Zeit war eben hart, und so wurden auch Menschen geprägt.

Umso wichtiger ist es jetzt, mit unserer neuen Zeit zu gehen. Wieder tiefer im Gefühl zu landen und mehr zu beobachten. Ja, beobachten - und zwar unsere Kinder. Wir können eine Menge von Ihnen lernen.

Kinder sind bereits im Babyalter in der Lage, ihre Gefühle auszudrücken. Und haben bereits ein breites Spektrum parat, sich der Welt mitzuteilen. Und wenn man nicht gleich in Panik gerät, wenn ein Baby schreit oder weint, sondern sein Herz öffnet und sich in sein Kind einfühlt, dann wissen wir auch ganz genau, was unser Baby braucht. Nur leider trauen sich das immer weniger Menschen zu. Sie haben Angst und versuchen mit dem Verstand zu ergründen, was ein Kind braucht. Und doch ist es ganz einfach. Die Natur trägt es in sich.

Alles was eine Mutter wissen muss, lernt sie in den neun Monaten, in denen sie sich auf die Geburt und auf das Kind vorbereitet.

Und damit meine ich nicht, Hunderte von Büchern zu lesen. Sondern sich mit sich und seinen Körper auseinander zu setzen. Was geschieht da IN mir? Wie fühlt sich mein Baby an? Welche Zeichen sendet uns die kleine Seele? Was ist mein erster Impuls, wenn ich meinen Bauch berühre? Welche Seele hat sich bei mir eingefunden? Hab ich sie auch würdig willkommen geheißen? Welchen Namen möchte mein Kind haben?

 

Das und noch viel mehr ist die eigentliche Vorbereitung auf ein neues Leben. Gelassen und ruhig, sich mit seinem Inneren und dem neuen Mitbewohner auseinander zu setzen. Bereit sein von diesem Wunderwesen in uns, zu lernen. Und so wieder ins Urvertrauen zu kommen, was es bedeutet, Mutter zu sein.

Es mag sehr interessant sein, was die Technik heute schon alles zustande bringt. Und schön, dass man bereits vor der Geburt so viele Fotos vom Ungeborenen im Mutterleib haben kann. Aber viel wichtiger finde ich das gemeinsame Kennenlernen. Und das bleibt in unserer Zeit leider auf der Strecke.


Wir als Eltern sind Ihre engsten Begleiter, ihre Beschützer und ihre Nestbauer, um ihnen Schutz zu geben, damit sie sich individuell entwickeln und auf die Welt vorbereiten können. Die Welt braucht keine angepassten Puppen, sondern Menschen, die ihre eigene Meinung haben. Die selbstbewusst ins Leben rausgehen, achtsam sind dem anderen gegenüber, und allen Lebewesen Respekt entgegenbringen können.

Indem wir ihnen die Chance geben, ihren eigenen Weg zu gehen, sie mit Mut und Vertrauen begleiten, und so auf die Welt vorbereiten und unseren Kindern von Anfang an die Wertschätzung entgegenbringen, die sie verdient haben, haben wir unsere Pflicht als Eltern erfüllt.

Damit meine ich jedoch nicht, unsere Kinder einzusperren, ihnen alle Herausforderungen aus den Weg zu räumen, ständig alles für sie zu erledigen. Mit jedem Jahr, das vergeht, gehen sie einen weiteren Schritt in die Welt hinaus. Das beginnt mit der Durchtrennung der Nabelschnur, wo sie immer ein Stückchen weiter von Mutter und Vater weg gehen.


Und je entspannter Eltern das nehmen können, desto leichter und abenteuerlicher und selbständiger werden diese Kinder zu zufriedenen Erwachsenen werden. Gestärkt und mutig sind sie dann in der Lage, sich allen Herausforderungen zu stellen.


Auch wenn wir nicht alles verstehen können, was sie vielleicht machen. Das ist auch nicht wichtig.

Sie brauchen nur unser Gefühl, dass wir sie immer lieben, egal was passiert. Und dann werden sie aufblühen und ihren Lebensweg annehmen können.

Ich wünsche uns allen, dass wir wieder zurückkehren zu unseren Wurzeln, wo Eltern sein die natürlichste Sache der Welt war. Liebevoll, respektvoll, authentisch und aus tiefsten Herzen.

 

 

© Claudia Müllner, 2015 - Meine Texte dürfen für private Zwecke gerne geteilt werden. Für gewerbsmäßige Nutzung bedarf es einer vorherigen schriftlichen Kontaktaufnahme mit mir und meiner schriftlichen Zustimmung.

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