Die Berührung von Seelen führt über unsere Verletzlichkeit

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Seit Anbeginn unseres Lebens hat unsere Seele nur ein Ziel. In Liebe und Intimität mit anderen Seelen in Verbindung zu treten. Unseren Seelenplan, der mit sehr viel Gefühl und gut durchdacht, vor unserem Leben auf der Erde festgelegt wurde, zu erfüllen. So kommt eine kleine Seele auf die Welt und  beginnt ihre Reise  mit Freude, Leichtigkeit, Glück und vor allem mit Liebe.

Wir treffen Menschen, die uns prägen und von denen wir lernen sollen. Die uns führen, begleiten und lieben. Doch je älter die Seele ist, die sich wieder für ein Erdenleben entschieden hat, umso vielfältiger werden ihre Wege sein, die sie gehen wird. Denn Ziel jeder Seele ist es, all das was noch nicht gut ist, zu heilen. Und dazu brauchen wir andere Seelen, jene, mit denen wir noch was offen haben, oder auch jene, die uns führen und helfen, dass wir unseren Schmerz und unsere Verletzungen heilen dürfen.

Und um all das, was noch Aufmerksamkeit braucht, anschauen zu können, ist es unumgänglich uns vollständig zu öffnen. Unser Herz soweit offen zu halten, für jene Menschen, die wichtig sind für unsere Reise. Und wie ihr euch denken könnt, stellt genau das, die größte Herausforderung im Leben da. Denn unser System hat jeden Schmerz und jede Verletzung tief in uns gespeichert. Da wird sie nicht einfach so die Tür aufmachen und sagen: „Ok, Schmerz komm rein, genau dich, den tiefsten von allen, will ich  jetzt wieder ganz tief fühlen“.  Nein im Gegenteil, unser Mechanismus lässt alle Alarmsignale hochfahren, damit wir ja nie wieder so tief verletzt werden. Und wir igeln uns noch mehr ein. Machen die Türen fest zu und nehmen lieber ein Leben ohne Liebe oder ohne tiefe Freude an, als jemals wieder so leiden zu müssen. Und die Angst ist ein guter Wächter vor dieser verschlossenen Tür.

Aber wenn dann ein Mensch vor dieser Tür steht, der dein Herz zum Schmelzen bringt; Deine Gefühlswelt voll kommen auf den Kopf stellt; Dir ein Glücksgefühl beschert und dich nur noch auf rosa Wolken bettet, was dann?

Wenn es diesen für dich perfekten Menschen gibt, der in dein Leben schneit und plötzlich alles in Frage stellt, woran du je geglaubt hast. Weil dein Herz nichts anderes will, als endlich tief und ehrlich wieder zu fühlen und zu lieben.

Spätestens dann stehen wir an einer Weggabelung, wo wir uns für einen Weg entscheiden müssen. Entweder weiter zu machen, wie bisher, und all die Sehnsucht und Liebe zu ignorieren, oder endlich den Mut aufbringen und tief ins Herz gehen, um endlich den Müllberg, der sich angesammelt hat, aufzuarbeiten. Doch so einfach wird es uns nicht gemacht. Denn nicht nur Herz und Verstand wollen da mitreden. Nein, da trifft sich  die ganze Palette an Gefühlen zum Stelldichein und jeder will natürlich die erste Geige spielen.

Und anfühlen tut sich das dann, als ob ein Orkan unser Herz erfasst hätte. So viele verschiedene Gefühle komplett durcheinander gepurzelt.

Da weiß man im ersten Moment gar nicht, wie es einem geschieht. Man ist durcheinander und alles fühlt sich so unwirklich an. Und genau dann, ist es Zeit sich mit vollem Bewusstsein reinzuwerfen in dieses Gefühlschaos, um Ordnung zu machen.

Alles fühlen, alles da sein lassen und vor allem alles annehmen. Ergründen was die Message dahinter ist und dankbar seinen Weg fortsetzen. Es ist eine so unglaubliche Erfahrung, was beim Aufräumen des Herzens, alles ins Tagesbewusstsein kommt.

Plötzlich nimmt alles Gestalt an, die Schleier fallen und wir wissen in dem Moment ganz genau, wofür alles gut war und warum es genau so kommen musste, wie es gekommen ist. Ein wunderschönes Glücksgefühl stellt sich daraufhin im Herzen ein.

Man wird so ruhig und ausgeglichen. Lächelt vor sich hin, und hat das Gefühl, dass nichts und niemand einem jemals wieder aus diesem Zustand herausbringen kann.

Und tut es im ersten Moment noch so weh, und glaubt man zu Beginn nie wieder aus diesem Schmerz oder dieser Traurigkeit aufwachen zu können, so ist es hinterher umso schöner, wenn du endlich im Tiefsten deines Inneren angekommen bist.

Das größte Gefühl unter diesen Glücksgefühlen ist jedoch die tiefe Dankbarkeit und Liebe, die man für jene Seelen spürt, die einem trotz Schwierigkeiten immer weiter auf unseren Weg gebracht haben. Jene Menschen, die wir zwischendurch als unangenehm und schwierig empfunden haben. Auf die wir wütend und zornig waren, weil sie uns auch mit unserem tiefsten Schmerz in Berührung gebracht haben.

Genau diese unangenehmen Zeitgenossen, die wir manchmal am liebsten von uns fern gehalten hätten. Diese sind es, denen wir am Meisten zu verdanken haben.

Deshalb üben wir uns in Achtsamkeit. Nehmen wir das Leben und die Menschen an. Versuchen wir nicht zu urteilen. Jeder Mensch auf dieser Erde hat seine Bestimmung und seine Aufgabe, und es liegt nicht in unserem Ermessen dies zu beanstanden.

Wenn uns das gelingt, sind wir auf der Zielgeraden in eine friedvolle Zukunft zu gelangen. Und es gibt nichts aufregenderes und schöneres, als Menschen in Ihrer Uressenz Liebe zu spüren. Ich wünsche uns allen den Mut, uns wieder von unserer Seele leiten zu lassen, und das was wir bereit sind zu geben, auch an unsere  Mitmenschen zu kommunizieren. Denn dadurch werden unsere Herzen wieder weiter und leichter und glücklicher.

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